Im Land wo Milch und Honig fließen

… wir befinden uns zwar nicht im biblischen Kanaan (siehe auch hier), sondern in Köln-Höhenhaus, die Milch gibt es noch Kühlregal, aber der Honig fließt schon in Hülle und Fülle.

Seit meiner ersten Ernteaktion und meiner Bauerneuerung sind noch ein paar Wochen ins Land gegangen, in denen meine Bienchen sich richtig ins Zeug gelegt haben und in 26 Tagen noch einmal 17 kg zugelegt haben, was wohl der blühenden Linde zu verdanken war.

Nachdem die Kiste 2 die 80kg Schwelle erreicht war, sodass ich sie kaum noch heben konnte, war die Zeit für die Ernte gekommen.
Am Vorabend öffnete ich die prall gefüllte Kiste und schnitt die Waben an der Grenze zwischen Honig- und Brutraum an.
Ernte Kiste 2Schon dabei wurde ich recht wütend begrüßt, welches sich auch am nächsten Morgen wiederholte, als ich die Kiste kippte und die hintere Klappe öffnete um die Waben heraus zu ziehen.
Zunächst wurde ich durch meinen Anzug in den Arm und später in die Stirn gestochen.
Die Ernte dauerte dadurch etwas länger als erwartet und als ich am Ende noch das Brutraum-Trennbrett einhängen wollte wurde ich wieder attackiert und durch 2 Socken 4-mal in den Fuß gestochen.

Hier macht sich meine nun 2-jährige Hyposensibilisierungstherapie bezahlt, denn die Stiche zeigten keine besondere Wirkung.

Wabenschnitt

Wabenmatsch

Nach der Ernte stand nun die Verarbeitung des Honigs an.
Zunächst wurden die Waben klein geschnitten und mit dem Handrührer zerstampft.

Honigpresse

Dann wurde der Brei in ein Instektengittertuch geschüttet und ablaufen lassen.
Danach das Tuch zusammengebunden und gepresst, um den letzten Honig zu gewinnen.
Dann zwischengelagert, um ihn später abzufüllen.

Brutwabe mit Honigkranz

Auch die Waben des Brutraums enthielten eine Menge Honig und mussten verarbeitet werden. Da sich in den Waben jedoch neben Honig auch Pollen- und Brutzellen befanden, mussten sie auch schnell verarbeitet werden.
Das “Eiweiß” wurde großzügig herausgeschnitten und entsorgt und die Honigwaben ebenso zerstampft und gefiltert.

Abfüllen Honig Kiste 1Nach einer Woche musste ich mit Erschrecken feststellen, dass der Honig von Kiste 1 bereits nach einer Woche eine cremige Konsistenz hatte, sodaß er nicht mehr fein gefiltert werden konnte und nur per Löffel in die Gläser abgefüllt werden konnte.

SchaumabschöpfenFeinfilter

Damit das nicht auch mit dem Honig der Kiste 2 passiert, habe ich mich beeilt diesen abzuschäumen, zu filtern und abzufüllen.

Abfüllstation

Abfüllen
Bei diesem Honig war die Konsitenz viel flüssiger, sodaß ich ihn auch mit meiner neuen Abfüllanlage in die Gläser leiten konnte.

Es ist sehr faszinierend, wie unterschiedlich in diesem Jahr neben der Konsistenz auch der Geschmack des Honigs ist.

Insgesamt schenkten mir die Bienen in diesem Jahr:
19,5 kg (Kiste 2)
11,5 kg (Kiste 1 Honigraum)
4,5 kg (Kiste 1 Brutraum)

Honigsortiment

Alles getrennt abgefüllt wurden die Gläser wieder mit Evas (www.eva-nowara.de) Etiketten beklebt und im Keller verstaut.

Nun heisst es die Belastung mit der Varroamilbe beobachten, um die Behandlung mit Ameisensäure rechtzeitig einzuleiten. Außerdem steht noch die Verarbeitung des Wachses an, welcher dieses Jahr sicher über 4 Kilo ergeben wird.

Daruber demnächst an gleicher Stelle.
Bis dann
Andreas

2 Kommentare:

  1. Hans Gschwendtner

    Wie immer spannend zu lesen – danke sehr!
    Das mit dem Honig aus dem Brutraum ist mir
    nicht ganz klar.Lassen wir dieen Honig nicht unseren
    Bienchen?

    • Ja, das ist natürlich richtig.
      Da ich aber in diesem Jahr die Kiste 1 in eine neue, leere Kiste umgesiedelt hatte, sind die alten Waben übrig geblieben, in welchen noch Honig gelagert war.
      Bei der Kiste 2 bleibt natürlich der Brutraum und damit auch der dort gelagerte Honig den Bienen als Winterfutter.
      Viele Grüße
      Andreas

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