Nun haben wir mit kleinen Unterbrechungen endlich Sommer und die Bienen freut es.
Die Obstblüte ist vorbei und die auch die Bäume blühen nicht mehr so reichlich (Kastanien, Robinen).
In meinem Garten habe ich daher eine Bienenweide-Mischung als Gründünger gesät, um für weiteren Blütennachschub zu sorgen.
Dort finden sie reichlich Pflanzen wie Senf, Phacelia, Kornblume, Buchweizen… , die den Mangel etwas ausgleichen sollen.
Inzwischen hat auch schon mein Nachbar gefragt, was er den anstatt seines Rasens sähen kann, um etwas für die Bienen zu tun.
Vielleicht gelingt es mir ja weitere Nachbarn zu überzeugen etwas ihres langweiligen Rasens zu opfern und die Gärten bunter zu machen… Anleitung gibt es u.a. beim Netzwerk Blühende Landschaft
Soweit tragen also die Bienen fleissig ein, was man schön an den Gewichtskurven sieht.
Dabei wächst das Volk in der neuen Kiste schneller als das andere, was auch daran liegt, dass die neue Königin nach Ihrem Hochzeitsflug etwas Zeit braucht, um neue Arbeiterinnen zu erzeugen.
Bei der letzten Durchsicht habe ich daher auch nach verdeckelter Arbeiterinnenbrut geschaut, um sicher zu gehen, dass die Königin auch begattet zurückgekehrt ist, was wohl auch der Fall ist.
Die Bienen waren aber gar nicht so begeistert von der Öffnung der Kiste und haben mich kräftig attackiert (auch 2 mal gestochen durch die Jacke und eine hat sich in die Jacke verflogen).
Was die Honigernte betrifft, wird sich zeigen, was die nächsten Wochen noch bringen, aber derzeit sieht es noch etwas mau aus (werde berichten).
Die Ernte muss auch bald erfolgen, damit auch die Ameisensäurebehandlung gegen die Varroamilbe beginnen kann, die sich in den letzten Wochen rasant (!) ausbreiten konnte. Grund ist, dass sich die Milbe besonders in den großen Drohnenwaben vermehrt, deren Bewohner vor Kurzem in größerer Anzahl geschlüpft sind.
Das neue Volk hingegen ist von der Milbe noch nicht besonders befallen, da es erst langsam mit dem Schlüpfen der Brut (und hier eher Arbeiterinnen) voran geht. Innerhalb eines Monats hat das Gewicht der Kiste schon ca. 8 kg zugelegt und man kann schön den Baufortschritt beobachten.
Allerdings macht sich jetzt die geringere Qualität der Kiste bemerkbar. Durch die höhere Feuchtigkeit im Inneren hat sich schon der hintere Deckel stark verzogen, sodass er schon etwas klemmt. Mal sehen, was man da machen kann…
Die nächsten Tage werden wohl wieder sehr warm und die Bienen wird es heiss in ihrer Beute. Vor ein paar Wochen war dies auch der Fall und man konnte kleine Trauben von Bienen am Flugbrett (sog. Bienenbärte) sehen, die die Kiste verliessen, um nicht noch mehr Hitze zu erzeugen.
Auch waren Bienen unterwegs um Wasser zur Kühlung zu beschaffen. Leider benutzten sie nicht meine bereitgestellten Bienentränken, sondern fielen über das Planschbecken des Nachbarn her, der mich voller Panik zu sich holte.
Nach beruhigenden Erklärungen meinerseits und der Aufgabe einer bei den Bienen beliebten bunten und feuchten Luftmatratze entspannte sich die Lage und das Planschen konnte weitergehen.
Das wäre es erst einmal, bis demnächst bei der Honigernte…
Andreas