Hallo zusammen,
nach etwas längerer Pause wollte ich über meine winterlichen Aktivitäten und Vorbereitungen zum neuen Bienenjahr berichten.
Nach der Oxalsäurebehandlung, die nicht sehr viel Varroabefall meiner Völker offenbarte (wenig getötete Milben nach der Behandlung) konzentrierte ich mich auf die Verarbeitung des Wachses.
Zuerst musste das Wachs/Honig-Gemisch eingeschmolzen und gefiltert werden.
Dazu verwendete ich meine schon in den letzten Jahren genutzte Wasserbad-Methode.
Auf einer Kochplatte wird Wasser erhitzt und das Wachs eingeschmolzen.
Das auf dem Wasser schwimmende Wachs wird abgeschöpft und durch ein Baumwolltuch (Babywindel) in einen weiteren Topf geschüttet. Nach Abkühlung entstanden 2 Wachsplatten von zusammen ca. 3 kg Gewicht.
In den vergangenen Jahren hatte ich diese Wachsplatten bei einem Imkerbedarf-Händler gegen Wachs-Mittelwände eingetauscht. In diesem Jahr jedoch wollte ich jedoch in die eigene Mittelwandproduktion gehen, um einen eigenen Wachskreislauf aufzubauen.
Ich kaufte mir zu diesem Zweck eine Mittelwand-Gießvorrichtung, die zum ersten Mal im März zum Einsatz kam. Auch hierbei zog ich mich auf die Terrasse zurück, um nicht die Küche zu blockieren und vollzustinken, was jedoch nicht optimal war.
Die Außentemperatur war mit 10°C recht niedrig und ich hatte das Gefühl, dass das Wachs zu schnell abkühlte bei der Gießaktion. Aber alles der Reihe nach…
Zuerst wurde das Wachs in einem Topf eingeschmolzen (besser im Wasserbad, wie ich es im 2.Versuch gemacht habe) und dabei die Temperatur kontrolliert (mit einem Milchtermometer).
Die optimale Temperatur des Wachses sollte zwischen 75 und 90°C liegen, was jedoch nicht so einfach war.
Dadurch, dass ich zuerste kein Wasserbad benutzte erhitzte sich der Topf und damit auch der Wachs sehr ungleichmäßig und wurde teilweise zu heiß.
Dadurch bildeten sich leichte “Anbrenn”-Rückstände, die den Wachs etwas verschmutzten. Außerdem wurde der Wachs beim Erkalten in der Gußform sehr spröde und brach beim herausheben.
Erst nach dem gefühlten 100-ten Versuch gelangen mir die ersten Mittelwände, was mich an meiner Entscheidung, es selbst zu machen zweifeln ließ.
Bei einer 2. Sitzung gelang mir der Prozeß etwas besser und am Ende hatte ich genügend Mittelwände für beide Kisten hergestellt.
Gerade rechtzeitig, denn in Köln standen schon die ersten Obstbäume in Blüte und die Gewichtskurve der Bienenkisten zeigten bereits steil nach oben. Also schnell den Honigraum eröffnen und die neuen Wände einsetzen, die ich zuvor in die Oberträger befestigt hatte…
An einem Abend letzte Woche öffnete ich die Kisten und war sehr erstaunt, wie friedlich beide Völker waren, nachdem ich sonst während der Gartenarbeit gern attakiert wurde (Bienen mögen keine Erschütterungen durch Graben und Jäten).
Der Einbau der Platten gestaltete sich jedoch etwas mühsam, da die gegossenen Platten relativ dick geraten waren. Dadurch war es nur mit Gewalt möglich, je 12 Mittelwände in den Kisten unterzubringen.
Grundsätzlich sind gegossenen Platten immer etwas dicker als die gekauften gewalzten, jedoch werde ich im nächsten Versuch darauf achten und etwas mehr Druck ausüben.
Jetzt kann ich erst einmal wieder mich zurücklehnen und den Frühling abwarten, bis als nächstes die Schwarmzeit ansteht….
Bis dann
Andreas